SEA einfach erklärt: So funktioniert Suchmaschinenwerbung wirklich
Du willst online genau dann sichtbar sein, wenn deine Zielgruppe aktiv nach deinen Angeboten sucht? SEA macht’s möglich. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie Suchmaschinenwerbung funktioniert, wann sie wirkt – und worauf du achten musst, damit dein Budget nicht einfach nur Klicks kauft, sondern echte Resultate bringt.
Inhaltsverzeichnis
TL;DR – Das Wichtigste in Kürze
- SEA (Search Engine Advertising) ermöglicht dir, mit bezahlten Anzeigen gezielt sichtbar zu werden, wenn Menschen aktiv nach deinen Angeboten suchen.
- In der Schweiz dominiert Google Ads klar – wir schätzen den Marktanteil auf deutlich über 90%.
- SEA ist Pull-Marketing: Du erreichst Nutzer*innen mit konkretem Interesse – statt sie proaktiv zu stören.
- Entscheidend für den Erfolg sind Keywordrecherche, Relevanz, Zielseite und ein hoher Qualitätsfaktor.
- Dank KI-basierten Gebotsstrategien lässt sich SEA effizient steuern und laufend optimieren.
Was ist SEA? Eine Definition
Suchmaschinenwerbung (SEA, Search Engine Advertising) ist eine Form des Online Marketings, bei der bezahlte Anzeigen in den Suchergebnissen (SERP, Search Result Page) von Suchmaschinen wie Google oder Bing platziert werden. Diese Anzeigen erscheinen über oder zwischen den organischen Suchergebnissen und sind mit dem Hinweis «Gesponsert» gekennzeichnet. Marktführer in der Schweiz mit über ist Google Ads (ehemals Google AdWords), gefolgt von Microsoft Advertising (Bing Suche).
Die genauen Marktanteile im Bereich der Suchmaschinenwerbung sind nicht bekannt, dürften sich jedoch ähnlich verteilen, wie die Suchmaschinennutzung in der Schweiz. Da hält Google im März 2025 85.8% vor Bing mit 8.25% [https://gs.statcounter.com/search-engine-market-share/all/switzerland]. Aus unserer langjährigen Erfahrung kriegt Google überproportional viel vom Werbekuchen und dürfte damit bei deutlich über 90% liegen.
Der grosse Vorteil von SEA ist die Möglichkeit, gezielt Nutzer ansprechen zu können, die nach bestimmten Keywords suchen. Das bedeutet, dass man die Nutzer in dem Moment erreicht, in dem sie eine aktive Sucheingabe vornehmen. Es besteht also bereits ein latentes Interesse oder Bedürfnis nach einer Lösung [https://omr.com/de/daily/glossary/sea-suchmaschinenwerbung]. SEA ist das wohl populärste Performance Marketing Instrument überhaupt und zählt zu den Pull Marketing Instrumenten. Dabei wird keine Nachfrage generiert, sondern diese wird bedient. Als logische Konsequenz bedeutet dies, dass SEA nur dann funktionieren kann, wenn ein Suchvolumen für die zu bewerbenden Dienstleistungen oder Produkte vorhanden ist.

Funktionsweise Suchmaschinenwerbung
Das Grundprinzip von SEA ist das Auktionsmodell: Werbetreibende bieten auf Keywords, die für ihre Zielgruppe relevant sind [https://support.google.com/google-ads/answer/6366577?hl=de]. Wenn ein User nach einem dieser Keywords sucht, entscheidet die Suchmaschine, welche Anzeigen geschaltet werden und in welcher Reihenfolge diese erscheinen. Diese Entscheidung basiert auf einer Kombination aus dem Gebot des Unternehmens für das Keyword und dem sogenannten Qualitätsfaktor der Anzeige [https://support.google.com/google-ads/answer/6167118?hl=de]. Wird die Anzeige geklickt, müssen Werbetreibende einen Betrag an Google entrichten, der ebenfalls durch die Auktion festgelegt wird.
Übrigens: In der Google Suche können neben den klassischen Textanzeigen auch Produktanzeigen erscheinen. Diese sogenannten Shopping Anzeigen zeigen direkt ein Bild des Produktes, dessen Preis und den Namen des Händlers. Als Teil der Google Anzeigen bieten sie zusätzlich die Möglichkeit, potenzielle Kund*innen visuell anzusprechen. Basis für die Anzeigenschaltung sind dabei nicht die eingegebenen Keywords, sondern ein Produktdatenfeed.

Welche Vorteile bietet SEA?
SEA bietet mehrere Vorteile für Unternehmen, die ihre Onlinepräsenz verbessern möchten:
- Schnelle Ergebnisse: SEA Kampagnen können innerhalb weniger Stunden eingerichtet werden, und die Anzeigen beginnen sofort nach der Freigabe mit der Ausspielung an die online User.
- Gezielte Ansprache: Mit SEA können Unternehmen ihre definierte Zielgruppe erreichen wie mit keinem anderen Tool. Durch die Wahl der passenden Keywords können die relevanten Suchanfragen präzise abgedeckt werden [https://omr.com/de/reviews/contenthub/seo-vs-sea].
- Messbarkeit und Flexibilität: Die Leistung von SEA Kampagnen lässt sich präzise messen, und die Anzeigen können jederzeit angepasst werden, um bessere Ergebnisse erzielen zu können.
- Kostenkontrolle: Unternehmen haben die volle Kontrolle über ihr Werbebudget und zahlen nur, wenn jemand tatsächlich auf die Anzeige klickt.
Wie funktioniert die Erstellung und Optimierung von SEA Kampagnen?
Die Erstellung einer SEA Kampagne beginnt mit der Auswahl der passenden Keywords. Diesen Prozess beschreiben wir als «Keywordrecherche». Die eingepflegten Keywords sollten relevant für die Zielgruppe und das beworbene Produkt oder die Dienstleistung sein.
Eine Google Ads Kampagne ist in mehrere Ebenen unterteilt, um eine effektive Verwaltung und Optimierung zu ermöglichen. Im Zentrum stehen die Anzeigengruppen, die als Grundbausteine der Kampagne fungieren. Jede Anzeigengruppe enthält eine Auswahl an Keywords, die eng miteinander verwandt sind und auf die gleiche Zielgruppe/Landingpage abzielen. Diese Keywords lösen dann das Schalten der Anzeigen aus, welche ebenfalls innerhalb der Anzeigengruppe zusammengefasst sind. Diese Struktur erlaubt es, für verschiedene Produkte oder Dienstleistungen einzelne Anzeigengruppen mit spezifischen Keywords und den dazu passenden Anzeigen zu erstellen. Dies stellt sicher, dass auf eine Suchanfrage immer der relevante Inhalt angezeigt wird und die User schlussendlich auch auf die Anzeige klicken.
Für jedes eingepflegte Keyword wird ein maximaler Klickpreis (max. CPC) festgelegt, der bestimmt, wie viel das Unternehmen bereit ist pro Klick zu zahlen. Die Gebotsabgabe erfolgt heute in der Regel über automatisierte Gebotsstrategien [https://support.google.com/google-ads/answer/6325042?hl=de], die sicherstellen, dass das Kampagnenziel möglichst effektiv bzw. effizient erreicht wird. Da das optimale Gebot ein schwer zu bestimmender Wert ist und von einer Vielzahl von Kontextsignalen abhängt, kommt hier künstliche Intelligenz zum Einsatz.
Die Anzeigentexte müssen ansprechend und klar formuliert sein, um die Nutzer zum Klicken zu animieren. Zudem sollte die Zielseite (Landing Page) optimiert werden, damit sie zur Anzeige passt und die Nutzer überzeugt, die gewünschte Aktion auszuführen.
Die Optimierung einer SEA Kampagne ist ein kontinuierlicher Prozess. Dazu gehört die Analyse von Leistungsdaten, wie der Klickrate (CTR) und der Conversion Rate. Anhand dieser Daten können Anpassungen an den Keywords, Geboten und Anzeigentexten vorgenommen werden, um die Effizienz der Kampagne zu steigern.
Wie beeinflussen Qualitätsfaktor und Relevanz den Erfolg von SEA Anzeigen?
Der Qualitätsfaktor ist eine Kennzahl zwischen 1 (schlecht) und 10 (sehr gut), die von Suchmaschinen wie Google für jedes eingegebene Keyword berechnet wird, um die Relevanz und Qualität einer Anzeige zu bewerten. Der Wert ist dynamisch und wird bei jeder Suchanfrage aktualisiert. Er setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, darunter die Klickrate der Anzeige, die Relevanz des Anzeigentextes für das gesuchte Keyword und die Qualität der Zielseite [https://support.google.com/google-ads/answer/7050591?hl=de].
Ein hoher Qualitätsfaktor kann dazu führen, dass eine Anzeige trotz eines niedrigeren Gebots eine bessere Position erhält als eine Anzeige mit einem höheren Gebot, aber einem niedrigen Qualitätsfaktor. Relevanz ist daher ein Schlüsselfaktor für den Erfolg einer SEA Kampagne. Anzeigen und Zielseiten sollten stets auf die Bedürfnisse und Suchintentionen der Nutzer*innen abgestimmt sein.
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FAQ
Wie ergänzen sich SEA und SEO im Online Marketing?
SEA und SEO ergänzen sich ideal im Online Marketing. Für iqual sind dies zwei komplementäre Disziplinen. Während SEO darauf abzielt, langfristig organische Reichweite zu erzielen, bietet SEA die Möglichkeit, sofort Traffic zu generieren. Durch die Kombination beider Strategien können Unternehmen eine ganzheitliche Präsenz in den Suchmaschinen aufbauen.
SEO sorgt für eine stabile Grundlage und kann die Kosten für SEA senken, indem es den Qualitätsfaktor verbessert (impliziter Zusammenhang von SEO und SEA). Mit zunehmendem Wettbewerb im Bereich der bezahlten Suche wird eine qualitativ hochwertige und relevante Website deshalb immer wichtiger.
Umgekehrt kann SEA helfen, sofort Sichtbarkeit zu erlangen und wertvolle Daten über die Wirksamkeit bestimmter Keywords und Inhalte zu sammeln, die dann in die SEO Strategie einfliessen können. Allerdings ist es heute nicht mehr immer möglich, erhebliche Defizite in der organischen Sichtbarkeit durch SEA Anzeigen auszugleichen, da dies schlicht zu teuer wäre.
Zusammen ermöglichen es SEA und SEO, sowohl kurzfristige Erfolge als auch langfristiges Wachstum im Online Marketing zu sichern.
Was sind die Hauptunterschiede zwischen SEA und SEO?
SEA (Search Engine Advertisement) und SEO (Search Engine Optimization) sind beide zentrale Bestandteile des Suchmaschinenmarketings SEM (Search Engine Marketing), verfolgen jedoch unterschiedliche Ansätze. SEA bezieht sich auf bezahlte Anzeigen, während SEO darauf abzielt, durch Optimierung der Website eine hohe Platzierung in den organischen (also unbezahlten) Suchergebnissen zu erreichen.
Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Zeit, bis Ergebnisse sichtbar werden: SEA Anzeigen können sofort nach Kampagnenstart Traffic generieren, während SEO oft Wochen oder Monate benötigt, um Wirkung zu zeigen. Zudem entstehen bei SEA Klickkosten (CPC), während SEO langfristig gesehen kostenlos ist, da keine direkten Kosten für Klicks anfallen. SEO erfordert allerdings eine kontinuierliche Optimierung und Anpassungen der Website. SEO ist kein Projekt, sondern ein nie endender Prozess. Wir bei iqual nennen SEO auch „gelebte Kundenorientierung“.
Wie funktioniert die Auktion bei Google Ads?
Bei Google Ads erfolgt die Anzeigenschaltung ĂĽber eine Auktion, die jedes Mal startet, wenn ein Nutzer eine Suchanfrage eingibt. In dieser Auktion wird fĂĽr jedes teilnehmende Unternehmen der Anzeigenrang (Adrank) berechnet, der bestimmt, welche Anzeigen angezeigt werden und in welcher Reihenfolge. Der Anzeigenrang ergibt sich aus der Multiplikation von zwei Hauptfaktoren:
Gebotshöhe: Der maximale Betrag, den ein Unternehmen bereit ist, pro Klick zu zahlen.
Qualitätsfaktor (1-10): Eine Bewertung der Relevanz und Qualität der Anzeige, der Zielseite und der Keywords.
Zusätzlich berücksichtigt Google noch erweiterte Faktoren wie die erwartete Auswirkung von Anzeigenerweiterungen und anderen Anzeigenelementen. Die Anzeige mit dem höchsten Anzeigenrang erscheint in der besten Position, gefolgt von den nächstplatzierten Anzeigen.
Beispiel:
- Werbetreibende*r A: Gebot 5 CHF und Qualitätsfaktor 2 = 10 Anzeigenrang und somit Position 2
- Werbetreibende*r B: Gebot 3 CHF und Qualitätsfaktor 10 = 30 Anzeigenrang und somit Position 1