Bing Ads: Lohnt sich Microsoft Advertising wirklich?

Microsoft Advertising: Lohnt sich die Alternative zu Google Ads?

Veröffentlicht am: 14.03.2023

Lesedauer

5 Minuten

Sollten Google Ads Konto Kunden dieses auch auf Microsoft Advertising übertragen? Wir haben die wichtigsten Pro- und Kontrapunkte, und was du dabei beachten solltest, für dich zusammengefasst.

Was ist Microsoft Advertising?

Microsoft Advertising (früher Bing Ads) ist das Google Ads-Pendant von Microsoft. Anders als bei Google Ads erscheinen die Suchanzeigen jedoch nicht in der Google-Suche, sondern in der Bing-Suche sowie deren Partnern. Wie bei Google können Textanzeigen und Shopping-Anzeigen eingesetzt werden.

Bing-Suchanzeige von iqual AG

(Bildnachweis: Eigener Screenshot, Abruf: 20.12.2022)

Wie stark wird Bing eigentlich genutzt?

Weltweit betrachtet nutzen 8.8% die Bing Suche, wobei 83.84% die Google Suche bevorzugen [1]. In der Schweiz fällt der Anteil an Bing-Nutzer*innen, mit etwa 6.8%, kleiner aus [8]. Der bedeutendste Anteil von Bing-Usern stammt aus den USA (80%), wo die Suchmaschine am populärsten ist. Zudem benutzen nahezu 90% der Bing-Nutzer*innen einen Browser von Microsoft (Internet Explorer oder Edge) [4].

Importieren von Google Ads Kampagnen nach Microsoft Advertising

Google Ads Kampagnen können ohne viel Aufwand nach Microsoft Advertising importiert, respektive mit Google Ads synchronisiert werden. Hierzu können die Importfunktion in Microsoft Advertising oder der Microsoft Advertising Editor benutzt werden. Voraussetzung ist ein vorhandenes Microsoft Advertising Konto.

So funktioniert der Import in 5 Schritten

  1. Importquelle auswählen (Google Ads Konto oder CSV-Datei; hier wird der Google Ads Konto Import illustriert)
  2. Konto auswählen, falls mehrere vorhanden

1. Schritt: Anmeldung mit Google

(Bildnachweis: Eigener Screenshot, Abruf: 01.11.2022)

2. Schritt: Auswahl des Accounts

(Bildnachweis: Eigener Screenshot, Abruf: 01.11.2022)

3. Zu importierende Kampagnen und Anzeigengruppen wählen

4. Importoptionen einstellen: Insbesondere dieser Schritt erfordert deine ganze Aufmerksamkeit. Passt du nicht auf, werden beispielsweise die (meist höheren) Google Ads Budgets auch für eure Microsoft Advertising Kampagnen übernommen oder Gebotseinstellungen überschrieben.
Gerne unterstützen wir dich beim Import von Google Ads Kampagnen, solltest du dich unsicher fühlen.

3. Schritt: Zu importierende Kampagnen und Anzeigengruppen wählen

(Bildnachweis: Eigener Screenshot, Abruf: 01.11.2022)

4. Schritt: Importoptionen einstellen

(Bildnachweis: Eigener Screenshot, Abruf: 01.11.2022)

5. Planung des Importes: Der Prozess kann nur einmal durchgeführt werden. Am Schluss erhält der Nutzer*in eine Übersicht zu den importierten und übersprungenen Elementen sowie zu etwaigen Importfehlern.

5. Schritt: Importzeitplan festlegen

(Bildnachweis: Eigener Screenshot, Abruf: 01.11.2022)

Soll man Google Ads Kampagnen nach Microsoft Advertising importieren?

Diese Frage lässt sich häufig nur im konkreten Fall beantworten, da dies nicht zuletzt vom vorhandenen Budget der Zielgruppe, Ziele und der Strategie abhängig ist. In der Mehrheit der Fälle dürfte sich der Import allerdings lohnen und einen «Quick Win» oder eine «Low-hanging Fruit» darstellen. Wir haben für euch im folgenden einige Pros und Cons zusammengefasst:

Pro Microsoft Ads - Argumente, die für einen Import sprechen

  • Aufwand und Ertrag: Der Import, respektive die Synchronisation ist, sofern SEA-Grundkenntnisse vorhanden sind, relativ einfach und ohne grossen Aufwand durchführbar. Wer Google Ads bedienen kann, wird sich sofort in Microsoft Advertising zurechtfinden. Das UI und die Funktionalitäten sind nahezu identisch. 
  • Microsoft Advertising ist ein idealer Lieferant von inkrementellem Traffic und Conversions. Punkto Effektivität dürfte der Kanal aber nicht gross punkten. In absoluten Zahlen darf man in etwa 10 % der Google Ads Werte erwarten.
  • Aber was die Effizienz angeht, ist Microsoft Advertising anderen SEA-Kanälen oftmals überlegen. Werbetreibende profitieren nicht selten von tieferen Klickpreisen aufgrund der geringeren Konkurrenz, was sich positiv auf Kosten und den CPA auswirkt. In der Praxis konnten wir häufig bessere Verhaltensdaten oder höhere Conversionraten durch Bing-Traffic feststellen.
  • Einige Fachartikel [3-5] weisen darauf hin, dass sich die erreichbaren Bing-Nutzer*innen von den Google-Nutzer*innen unterscheiden. So sind typische Bing-Nutzer*innen in den USA etwas älter, besser ausgebildet, wohlhabender und häufiger verheiratet als typische Google-User*innen. Die Unterschiede könnten auch damit zusammenhängen, dass zahlreiche Bing Nutzer*innen einen Microsoft-Browser verwenden. Diese werden nicht selten in Unternehmen eingesetzt [6].
    Wer also im B2B-Bereich Werbung schalten möchte, dem oder der sei Microsoft Advertising besonders empfohlen.
  • Dazu kommt, dass es immer mehr Verknüpfungsmöglichkeiten zu LinkedIn gibt, welches ebenfalls zu Microsoft gehört [7].
  • Wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, kann eine stetige Synchronisation mit den laufenden Google Ads Kampagnen vorgenommen werden, was sehr praktisch ist. Es sei aber an dieser Stelle erwähnt, dass gemäss unserer Erfahrung Microsoft Advertising Kampagnen immer wieder eine Eigendynamik aufweisen und sich ein regelmässiger Blick ins Konto lohnt. 
     

Kontra Microsoft Ads - Argumente, die gegen einen Import sprechen

  • Zwei Konten zu betreuen, führt trotz einfachen Imports zu einem Mehraufwand. Idealerweise werden beide Search Engines mittels einem integrierten Bidding wie zum Beispiel Search 360 gesteuert. Dies ist wiederum mit zusätzlichen Kosten verbunden und erfordert entsprechendes Know-how.

  • Die tiefen Nutzerzahlen sprechen eher gegen den Einsatz von Microsoft Advertising. Insbesondere wenn das Adbudget für andere Search-Kanäle bereits knapp ist.

  • Nicht immer werden alle Google Features unterstützt oder es besteht eine Verzögerung, bis Microsoft die Funktionalitäten ebenfalls einführt (Responsive Search Ads, Neues Phrase Match etc.). Insbesondere bei Änderungen durch Google ist vor einer Synchronisation mit Google Ads Vorsicht geboten.

Fazit: Lohnt sich Microsoft Advertising?

Für die meisten Werbetreibenden dürfte sich der Einsatz von Microsoft Advertising aufgrund der praktischen Importfunktion aus Google Ads lohnen. Der Kanal eignet sich insbesondere zum Erzielen von inkrementellem Traffic sowie Conversions bei häufig tieferen Kosten. Die Reichweite ist jedoch beschränkt und in einigen Märkten rückläufig. Beim Import gibt es einige Stolpersteine, die teilweise nicht einfach rückgängig machbar sind. Deshalb sollte dieser Vorgang mit viel Aufmerksamkeit durchgeführt werden. Auch wenn Google Ads und Microsoft Advertising stetig miteinander synchronisiert werden, empfehlen wir, das Konto und die Performance immer wieder sorgfältig zu überprüfen.

Deine Ansprechperson

Lukas Baumgartner
BERATUNG

Lukas Baumgartner

CEO und Co-Founder

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