Was ist Webhosting?
Die Unterbringung von Daten und Anwendungen auf Internetservern nennt man Webhosting. Dabei werden Speicherplatz und andere Dienste von Anbietern*innen vermietet.
Zuletzt überarbeitet: November 2025
Inhaltsverzeichnis
In der heutigen digitalisierten Welt ist eine Online Präsenz für Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen unverzichtbar. Doch wie kommt eine eigene Website überhaupt ins Internet und ist für Milliarden von Nutzer*innen weltweit jederzeit abrufbar? Die Antwort lautet: Webhosting. Es bildet das unverzichtbare technische Fundament jeder im Internet zugänglichen Website. Ohne Webhosting Dienste gäbe es kein World Wide Web in seiner heutigen Form.
Begriff und Definition: Was ist Webhosting?
Der Begriff Webhosting beschreibt den Dienst, Speicherplatz (genauer gesagt Webspace) und Rechenleistung auf einem Webserver zur Verfügung zu stellen, damit eine eigene Website oder eine Anwendung im Internet veröffentlicht und betrieben werden kann. Im Kern mietet der Website-Betreibende bei einem Webhoster oder Webhosting-Anbietenden einen Teil der Infrastruktur in einem Rechenzentrum an.
Ein Webserver ist dabei ein spezialisierter Computer, der rund um die Uhr mit dem Internet verbunden ist. Wenn ein Nutzender eine Website aufruft, liefert der Webserver die notwendigen Website-Dateien (wie HTML, CSS, Bilder, Skripte) an den Browser des Nutzenden aus. Die Bereitstellung dieser Infrastruktur und des technischen Supports durch ein Hosting-Unternehmen wird als Webhosting bezeichnet.
Bedeutung
Die Bedeutung des Webhostings ist fundamental. Es ist die Grundvoraussetzung, um Inhalte im Internet zu veröffentlichen. Egal ob ein kleiner Blog, die Online Präsenz eines kleinen Unternehmens oder ein umfangreicher E-Commerce Online Shop – ohne Webhosting bleibt die eigene Website nur eine Ansammlung von Dateien auf einem lokalen Computer.
Ein gutes Webhosting Angebot sichert nicht nur die Erreichbarkeit, sondern ist auch entscheidend für die Ladezeiten, die Sicherheit und die Skalierbarkeit einer Website. Insbesondere für E-Commerce Plattformen oder andere geschäftskritische Anwendungen ist eine hochverfügbare und schnelle Infrastruktur unabdingbar, um Ausfallzeiten zu minimieren und Kund*innen zufriedenzustellen. Der Webhoster kümmert sich um die Wartung des physischen Servers im Rechenzentrum, die Netzwerkverbindung und oft auch um Sicherheitsaspekte und Backups.
Funktionsweise von Webhosting
Die Funktionsweise des Webhostings basiert auf dem Zusammenspiel von Servern, Dateien, Domainnamen und dem Domain Name System (DNS).
Die Rolle des Servers: Der digitale Grundstückswärter
Der zentrale Baustein beim Webhosting ist der physische Server, der in einem klimatisierten und gesicherten Rechenzentrum steht. Dieser Server ist der «digitale Grundstückswärter» oder das «digitale Grundstück» Ihrer Website. Er stellt den Webspace bzw. Speicherplatz sowie die notwendigen Serverressourcen wie CPU und RAM zur Verfügung, um die Anfragen der Nutzer*innen zu verarbeiten. Der Server ist permanent online und mit extrem schnellen Internetverbindungen angebunden.
Deine Website-Dateien: Das digitale Mobiliar
Die eigentlichen Inhalte deiner eigenen Website – alle Texte, Bilder, Videos, Skripte (PHP, JavaScript) und Datenbanken (MySQL) – werden als Website-Dateien auf dem Speicherplatz des Webservers abgelegt. Über Protokolle wie FTP (File Transfer Protocol) werden diese Dateien vom lokalen Rechner des Website-Betreibenden auf den Webserver übertragen.
Die Domain: Deine Adresse im Netz
Um die Website besuchen zu können, benötigt sie eine eindeutige Adresse: den Domainnamen (z.B. meinefirma.ch). Ein Domainname ist lediglich eine leicht zu merkende alphanumerische Zeichenfolge, die eine bestimmte IP-Adresse repräsentiert. Er besteht aus dem eigentlichen Namen und der Domainendung (Top-Level-Domain, z.B. .de, .com).
DNS: Der Wegweiser zur richtigen Adresse
Das Domain Name System (DNS) ist das weltweite Adressbuch des Internets. Wenn ein Nutzender den Domainnamen in seinen Browser eingibt, wird eine DNS-Abfrage gestartet. Das DNS übersetzt den Domainnamen in die zugehörige IP-Adresse des Webservers. Der Browser nutzt diese IP-Adresse, um eine direkte Verbindung zum Webserver des Webhosters herzustellen und die Website-Dateien anzufordern.
Funktionen des Webhostings
Moderne Webhosting-Pakete bieten weit mehr als nur Speicherplatz. Zu den wichtigsten Funktionen und Services, die ein Webhoster in der Regel bereitstellt, gehören:
- Speicherplatz und Traffic: Bereitstellung von Webspace für die Website-Dateien und ein gewisses Datenvolumen (Traffic) für die Übertragung an die Besucher*innen.
- Domain-Management: Registrierung und Verwaltung des Domainnamens und der Domainendung.
- E-Mail-Konten: Einrichtung von professionellen, mit der Domain verbundenen E-Mail-Konten.
- Datenbanken: Unterstützung von Datenbanken wie MySQL, die für viele Content Management Systems (CMS) wie WordPress unerlässlich sind.
- Skriptsprachen-Unterstützung: Unterstützung für serverseitige Sprachen wie PHP.
- Sicherheit: Bereitstellung von SSL-Zertifikaten (für HTTPS), Backups, Firewall-Schutz und Malware-Scanner.
- Control Panel: Eine grafische Benutzeroberfläche (Control Panel) wie cPanel oder Plesk, über die Website Betreiber*innen alle Aspekte ihres Hosting Pakets verwalten können (Dateien, Datenbanken, E-Mail-Konten, Subdomains).
- Backups: Regelmässige Backups der gesamten Website Datenbank zur schnellen Wiederherstellung im Notfall.
E chli Wärbig
Neugierig geworden?
Wir stören ungern – na gut, vielleicht ein bisschen. Aber hey, wenn du schon da bist: Hol dir mehr Wissen und Wirkung – oder einfach ein bisschen iqual in dein Leben. Klick dich rein – oder lies unten weiter.
Arten
Die Arten von Webhosting unterscheiden sich hauptsächlich in der Menge der zugewiesenen Serverressourcen, der Architektur und dem Grad der Kontrolle, die der*die Kund*in über den Webserver hat. Die Wahl der richtigen Art von Hosting ist entscheidend für die Leistung und die Skalierbarkeit der eigenen Website.
Shared Hosting
Shared Hosting ist die kostengünstigste und gängigste Art von Webhosting. Mehrere andere Websites teilen sich einen einzigen physischen Server und dessen Serverressourcen (CPU, RAM, Speicherplatz).
- Vorteile: Sehr günstig, wartungsarm (Managed Hosting), ideal für kleine Blogs oder die Online Präsenz von kleinen Unternehmen.
- Nachteile: Begrenzte Leistung, da Ressourcen mit anderen Websites geteilt werden. Hohe Traffic Spitzen einer anderen Website können die Ladezeiten der eigenen Seite negativ beeinflussen (das sogenannte «Bad Neighbor»-Problem).
Virtual Private Server (VPS-Hosting)
Ein Virtual Private Server (VPS-Hosting) nutzt Virtualisierungstechnologie, um einen physischen Server in mehrere isolierte virtuelle Server zu unterteilen. Jeder virtuelle Server fungiert wie ein dedizierter Server mit eigenen zugewiesenen Serverressourcen.
- Vorteile: Bessere Leistung und höhere Skalierbarkeit als Shared Hosting, garantierte Ressourcen, volle Kontrolle über das Betriebssystem (bei Unmanaged VPS).
- Nachteile: Teurer als Shared Hosting, erfordert oft mehr technisches Wissen.
Dedicated Hosting
Beim Dedicated Hosting (dediziertes Hosting) mietet der*die Kund*in einen gesamten dedizierten Server (Dedicated Server) in einem Rechenzentrum für seine eigene Website. Der*die Kund*in hat die volle Kontrolle über das Betriebssystem, die Hardware und die gesamten Serverressourcen.
- Vorteile: Maximale Leistung, höchste Sicherheit, volle Kontrolle, ideal für grosse Unternehmen, stark frequentierte Onlineshops oder komplexe Anwendungen.
- Nachteile: Sehr hohe Kosten, erfordert umfassendes technisches Wissen oder Managed Hosting Dienste.
Cloud Hosting
Cloud Hosting nutzt ein Netzwerk virtueller Server, die als Cluster miteinander verbunden sind. Die Serverressourcen sind hoch skalierbar und können je nach Bedarf schnell angepasst werden.
- Vorteile: Extrem hohe Skalierbarkeit und Hochverfügbarkeit, Bezahlung nur der tatsächlich genutzten Ressourcen, sehr hohe Ausfallsicherheit.
- Nachteile: Die Kosten können bei hohem Ressourcenverbrauch schnell steigen, die Konfiguration kann komplex sein.
Spezialisierte Hosting Arten
- Managed Hosting: Der Webhoster übernimmt die komplette Wartung, Backups, Sicherheitsupdates und das Control Panel für die Kund*innen. Besonders beliebt für WordPress-Hosting und dediziertes Hosting.
- WordPress Hosting: Speziell für WordPress optimierte Umgebungen, die oft Funktionen wie Ein-Klick-Installation, erweiterte Caching Mechanismen und dedizierten Support für WordPress Plug-ins bieten.
- Kostenloses Webhosting: Wird oft werbefinanziert oder mit sehr eingeschränkten Ressourcen angeboten. Nur für Hobbyprojekte geeignet, da die Leistung, Ladezeiten und Sicherheit meist unzureichend sind.
Webhosting und SEO
Das Webhosting spielt eine unterschätzte, aber kritische Rolle für die SEO (Suchmaschinenoptimierung) einer Website. Google und andere Websites bevorzugen schnelle, zuverlässige und sichere Websites.
Ladezeiten und Nutzererfahrung
Die Ladezeiten einer Website sind ein direkter Rankingfaktor. Ein langsamer Webserver oder unzureichende Serverressourcen führen zu schlechten Ladezeiten, was die Nutzererfahrung massiv verschlechtert und zu einer höheren Absprungrate führt. Ein guter Webhoster sorgt für schnelle Antwortzeiten des Servers, was sich positiv auf das SEO-Ranking auswirkt.
Sicherheit und SSL-Zertifikate
Die Sicherheit ist ein weiterer wichtiger SEO-Faktor. Die Implementierung eines SSL-Zertifikats verschlüsselt die Datenübertragung und sorgt dafür, dass die Website über HTTPS aufgerufen wird. Google kennzeichnet Websites ohne SSL-Zertifikat oft als «nicht sicher». Seriöse Webhosting-Anbietende stellen SSL-Zertifikate überwiegend kostenlos im Hosting Paket bereit.
Verfügbarkeit und geografische Nähe
Ausfallzeiten der Website sind Gift für SEO. Ein zuverlässiger Webhoster mit hoher Uptime (Verfügbarkeit) ist essenziell. Zudem kann die geografische Nähe des Rechenzentrums zur Zielgruppe die Ladezeit minimal verbessern. Tools wie ein Content Delivery Network (CDN) helfen dabei, Website Dateien auf weltweit verteilten Servern zu speichern, um die Ladezeiten für Nutzer*innen unabhängig von ihrem Standort zu optimieren.
Geschichte
Die Geschichte des Webhostings ist eng mit der Entwicklung des World Wide Web selbst verbunden. In den frühen 1990er Jahren, als das Internet populär wurde, mussten Unternehmen eigene Server betreiben, um ihre Websites zu hosten. Dies war teuer, komplex und erforderte viel technisches Personal.
Die Entstehung der ersten kommerziellen Webhosting Anbieter Mitte der 90er Jahre revolutionierte den Zugang zum Internet. Durch das Shared Hosting wurden die Kosten für den Betrieb einer Online Präsenz dramatisch gesenkt und das Internet für kleinere Unternehmen und Privatpersonen zugänglich gemacht. Später kamen Virtual Private Server und dedizierte Server hinzu, um den Anforderungen von grossen Unternehmen gerecht zu werden. Die jüngste Entwicklung ist das Cloud Hosting, das Flexibilität und Hochverfügbarkeit in den Vordergrund stellt.
Zukunft
Die Zukunft des Webhostings wird stark von den Trends in den Bereichen Cloud Hosting, Sicherheit und Leistung bestimmt.
- Cloud Native: Die Verlagerung hin zu komplett Cloud Hosting Lösungen wird sich fortsetzen, da die Skalierbarkeit und Ausfallsicherheit von virtuellen Servern in der Cloud unschlagbar sind.
- Serverless Computing: Ein weiterer Trend ist das Serverless Computing, bei dem sich Website Betreibende nicht einmal mehr um die Verwaltung von virtuellen Servern kümmern müssen.
- Künstliche Intelligenz (KI): KI wird zunehmend in das Managed Hosting integriert, um die Sicherheit (Abwehr von DDoS-Angriffen, Malware-Erkennung) und die Performance (optimierte Caching Strategien) zu verbessern.
- Grünes Hosting: Mit steigendem Umweltbewusstsein wird auch die Energieeffizienz der Rechenzentren und Webserver zu einem immer wichtigeren Auswahlkriterium.
Auswahl des richtigen Webhosters
Die Auswahl des passenden Webhosting Anbietenden ist eine der wichtigsten Entscheidungen für jeden Website Betreibenden.
- Bedarfsanalyse: Zuerst muss der Bedarf klar sein: Ist es eine einfache WordPress-Website mit wenig Traffic (reicht Shared Hosting) oder ein grosser Onlineshop (VPS-Hosting oder Dedicated Hosting)?
- Performance und Geschwindigkeit: Achte auf schnelle Ladezeiten und ausreichende Serverressourcen (CPU, RAM, SSD Speicherplatz).
- Zuverlässigkeit und Support: Prüfe die garantierte Uptime und die Qualität des Kundensupports. Gute Backups und schnelle Wiederherstellung sind essenziell.
- Sicherheitsfunktionen: Ein umfassendes Sicherheitspaket mit Firewall, SSL-Zertifikat und Schutz vor Malware und DDoS-Angriffen ist unverzichtbar.
- Zusatzleistungen: Achte auf enthaltene E-Mail-Konten, die einfache Installation von Content Management Systems (CMS) wie WordPress und ein benutzerfreundliches Control Panel.
Hosting Plattformen
Heutige Webhosting Dienste basieren oft auf beliebten Plattformen und Content Management Systems.
- WordPress: Das am weitesten verbreitete CMS der Welt. Viele Webhoster bieten spezielles WordPress Hosting an, das bereits optimierte PHP-Umgebungen, Caching und Plug-ins für SEO-Verbesserungen enthält.
- LAMP-Stack: Eine klassische und weitverbreitete Kombination aus Linux als Betriebssystem, Apache oder Nginx als Webserver, MySQL als Datenbanksystem und PHP als Skriptsprache. Diese Technologie ist die Grundlage für fast alle Arten von Hosting.
- Plesk/cPanel: Dies sind die gängigsten Control Panels, die dem Websitebetreibenden die Verwaltung der Website Dateien per FTP, der MySQL-Datenbanken und der E-Mail-Konten über eine grafische Oberfläche erleichtern.