Was ist ein Mockup?
Ein Mockup ist die High Quality Vorschau deines Endprodukts. Es ist ein statisches, fotorealistisches Modell der Benutzeroberfläche (z. B. von iPhones), das Wireframes visualisiert und Stakeholdern hilft, das finale Design vor der Prototypen-Entwicklung zu validieren.
Zuletzt überarbeitet: Oktober 2025
Inhaltsverzeichnis
In der Welt des digitalen Designs und der Produktentwicklung ist der Begriff Mockup (auch «Mock-up», auf Deutsch «Vorführmodell») ein essenzielles Konzept. Er steht für ein hochgradig realistisches, statisches Modell eines Produkts – sei es eine Website, eine App oder ein physisches Objekt. Mockups sind visuelle Platzhalter, die das Endprodukt in seiner finalen Ästhetik und im Kontext zeigen, bevor aufwendige Produktionsschritte in Angriff genommen werden. Sie schliessen die Lücke zwischen dem abstrakten Konzept und der greifbaren Realität und sind ein unverzichtbares Kommunikationsmittel im gesamten Designprozess.
Begriff und Definition
Ein Mockup ist eine detailgetreue, statische Darstellung eines Produkts, die dessen visuelle und ästhetische Aspekte – wie Farben, Typografie, Bilder und Layout – in hohem Masse abbildet. Im Gegensatz zu funktionalen Prototypen oder schematischen Wireframes liegt der Fokus des Mockups rein auf dem Design und der visuellen Präsentation. Es ist oft eine High-Quality-Grafik, die demonstriert, wie das fertige Produkt aussehen wird.
Beispiel
Ein klassisches Beispiel für ein digitales Mockup ist die Präsentation eines neuen App-Designs innerhalb eines realitätsnahen iPhones oder iPads. Diese sogenannten iPhone Mockups zeigen die Benutzeroberfläche der App eingebettet in das Gerät, wodurch der Kontext und die Nutzungssituation sofort ersichtlich werden.

Bedeutung
Die Bedeutung des Mockups im Designprozess ist vielfältig. Es dient als zentrales Werkzeug, um Designideen klar und unmissverständlich zu kommunizieren. Es erlaubt den Designern, die User Experience (UX) und die visuelle Konsistenz zu überprüfen, bevor Entwicklungszeit investiert wird. Durch die realitätsnahe Darstellung können Stakeholdern die Designentscheidungen viel leichter nachvollziehen und fundiertes Feedback geben. Dies minimiert Missverständnisse und führt letztlich zu einer effizienteren und zielgerichteteren Entwicklung des Endprodukts.
Abgrenzung: Mockup vs. Wireframe vs. Prototyp
Es ist entscheidend, den Begriff Mockup von verwandten Konzepten wie Wireframes und Prototypen abzugrenzen:
- Wireframe: Ein Wireframe ist ein skelettartiger Entwurf, der primär die Struktur, das Layout und die Anordnung der Designelemente festlegt. Es ist funktional und Low Fidelity, ohne Farben, Bilder oder ausgefeilte Typografie. Wireframing liegt dem Mockup-Erstellen zeitlich vor.
- Mockup: Das Mockup baut auf dem Wireframe auf und fügt alle visuellen Details hinzu (Farben, Bilder, Typografie, Logo). Es ist High Fidelity, aber statisch – es hat keine oder nur sehr begrenzte Interaktivität.
- Prototyp: Ein Prototyp ist in der Regel High Fidelity und interaktiv. Er simuliert die Funktionalität des Endprodukts, sodass Benutzer*innen durch Klicks und Aktionen navigieren können. Das Mockup ist oft die Grundlage für einen späteren Prototyp. In professionellen Mockup Tools sind solche Möglichkeiten bereits integriert und sogenannte Click Dummies relativ kostengünstig realisierbar.
Funktionsweise und Elemente eines Mockups
Die Funktionsweise eines Mockups beruht auf der Simulation des finalen Erscheinungsbildes. Es handelt sich im Wesentlichen um eine statische Grafik, die alle visuellen Elemente des Designs beinhaltet.
Zu den zentralen Elementen gehören:
- Visuelle Gestaltung: Die vollständige Farbpalette, Typografie und Bilder, die im Endprodukt verwendet werden sollen.
- Layout und Struktur: Die Anordnung der Inhalte und Navigation, wie sie im vorherigen Wireframe festgelegt wurde.
- Gerätekontext: Die Darstellung des Designs innerhalb des realen Kontexts (z.B. iPhones, Desktops, physische Produkte), oft durch die Verwendung von Templates.
Arten
Es gibt zahlreiche Arten von Mockups, abhängig vom Verwendungszweck und dem Medium:
- Digital Mockups: Visualisierung von Websites, Apps oder Benutzeroberflächen in einem digitalen Rahmen (z.B. iPad Mockups).
- Print Mockups: Darstellung, wie ein Design auf Broschüren, Plakaten oder Verpackungen aussehen wird.
- Produkt Mockups: Zeigen das Endprodukt in einer realitätsnahen Umgebung (z.B. ein T-Shirt-Design in einem Fotoshooting).
- Social Media Mockups: Präsentation von Inhalten, Bannern oder Anzeigen, wie sie auf Social Media Plattformen erscheinen werden.
Vorteile und Grenzen von Mockups
Das Mockup ist ein unverzichtbares Werkzeug im Designprozess, da es die Lücke zwischen konzeptionellen Wireframes und funktionierenden Prototypen schliesst. Als High Quality Visualisierung erlaubt es eine frühzeitige und realistische Überprüfung der Ästhetik des Endprodukts, bringt jedoch aufgrund seiner statischen Natur auch klare Grenzen mit sich.
Vorteile
- Klare Kommunikation: Vermittelt Stakeholdern eine realistische, High Quality Vorstellung vom visuellen Endprodukt (z.B. iPhone Mockups).
- Frühe Design Validierung: Ermöglicht die schnelle Überprüfung und Finalisierung von Farben, Typografie und Design Elementen in einer frühen Phase.
- Kosteneffizienz: Mockups zu erstellen ist deutlich schneller und günstiger als die Entwicklung eines funktionierenden Prototypen mit tatsächlichem Code.
- Reduziert Missverständnisse: Die realistische Darstellung minimiert Interpretationsspielraum und fördert gezielteres Feedback von allen Beteiligten.
- Visuelle Überprüfung der User Experience: Erlaubt eine erste Einschätzung, wie die Benutzeroberfläche im realen Kontext (z.B. auf iPads oder iPhones) wirkt, bevor die Interaktion getestet wird.
Grenzen
- Statisch: Das Mockup ist ein Bild und bietet keine Interaktion; die tatsächliche User Experience kann nicht getestet werden.
- Keine Usability Tests: Da keine Klicks oder Navigation möglich sind, können keine Tests zur Benutzerfreundlichkeit (Usability) durchgeführt werden.
- Fehlende Dynamik: Animationen, Übergänge und zeitliche Abläufe, die für das Endprodukt wichtig sind, können nur schwer simuliert werden.
- Fokus auf Ästhetik: Es besteht die Gefahr, dass der Fokus zu stark auf die Optik und zu wenig auf die technische Machbarkeit oder die funktionale Logik gelegt wird.
Schritte zur Erstellung eines Mockups
Die Erstellung eines Mockups folgt typischerweise diesen Schritten:
- Basis schaffen: Start mit einem genehmigten Wireframe.
- Visuelle Elemente hinzufügen: Integration von Farben, Typografie und Bildern gemäss dem visuellen Stilguide.
- Software nutzen: Erstellung in einem Grafikdesign-Programm oder einem speziellen Mockup-Tool.
- Kontextualisierung: Einbettung des Designs in ein realistisches Template (z.B. ein PSD Mockup für ein T-Shirt oder ein iPhone Mockup für eine App).
- Feedback: Präsentation bei Stakeholdern und Iteration.
Best Practices
Um ein effektives Mockup zu erstellen, sollten folgende Best Practices befolgt werden:
- Realismus priorisieren: Nutze High Quality Bilder und achte auf die korrekte Wiedergabe von Farben.
- Konsistenz: Stelle sicher, dass das Mockup die visuellen Richtlinien des Brands und die Prinzipien der User Experience durchgehend einhält.
- Wiederverwendbarkeit: Verwende organisierte PSD-Dateien oder gut strukturierte Projekte in Mockup Tools, um eine einfache Anpassung und Wiederverwendung zu gewährleisten.
Tools zur Erstellung von Mockups
Für die Erstellung von Mockups gibt es spezialisierte Software und Tools:
- Grafikprogramme: Professionelle Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Photoshop (häufig genutzt für PSD Mockups), Illustrator oder Sketch sind nach wie vor die Wahl vieler Designer. Sie erlauben die detaillierteste Gestaltung.
- Mockup Tools: Spezialisierte Mockup Tools wie Figma, Adobe XD oder Balsamiq (auch wenn letzteres mehr für Wireframing genutzt wird) bieten oft Drag & Drop-Funktionen, Templates und vereinfachen den Prozess der Mockup-Erstellung. Sie sind häufig besser für die Zusammenarbeit im Team geeignet.
Anwendungsbereiche
Mockups sind in nahezu allen Bereichen der Produktentwicklung und des Marketings unverzichtbar:
- Webdesign und App-Entwicklung: Visualisierung der Benutzeroberfläche und der User Experience für Websites und mobile Anwendungen (z.B. iPhones, iPads).
- Branding und Marketing: Darstellung von Logos, Anzeigen oder Bannern im realen Kontext, beispielsweise auf Social Media oder physischen Werbemitteln.
- Produktdesign: Vorab-Visualisierung von Verpackungen oder des physischen Endprodukts selbst.
Das Mockup ist somit weit mehr als nur ein hübsches Bild; es ist ein strategisches Instrument, das Kommunikation, Entscheidungsfindung und die Qualitätssicherung im gesamten Designprozess massgeblich beeinflusst. Die Fähigkeit, das Endprodukt realistisch darzustellen, bevor es existiert, macht das Mockup zu einem der mächtigsten Werkzeuge in der Hand von Designern und Stakeholdern.