Was ist E-Mail Marketing?
Dank Marketing Automation Tools können ganz einfach E-Mail-Kampagnen erstellt und automatisiert an das Zielpublikum versendet werden.
Zuletzt überarbeitet: Oktober 2025
Inhaltsverzeichnis
Das E-Mail-Marketing ist einer der ältesten und zugleich effektivsten Kanäle im digitalen Marketing. In einer Welt, in der Social Media Plattformen und Suchmaschinenoptimierung (SEO) dominieren, erweist sich die E-Mail als direkter, persönlicher und messbarer Marketingkanal. Dieses Wiki bietet einen tiefgehenden Einblick in die Welt des E-Mail-Marketings, erklärt Fachbegriffe und beleuchtet die entscheidenden Aspekte, die für erfolgreiches E-Mail-Marketing notwendig sind. Von der grundlegenden Definition über die rechtlichen Rahmenbedingungen wie die DSGVO bis hin zu zukünftigen Trends wird jeder wichtige Bereich abgedeckt, um sowohl Anfänger*innen als auch Profis eine wertvolle Orientierung zu bieten.
Begriff und Definition: Was ist E-Mail-Marketing?
Unter E-Mail-Marketing werden alle Massnahmen zusammengefasst, die auf den E-Mail-Versand an eine Empfängerliste von Abonnent*innen abzielen. Dies umfasst den Versand von Newslettern (Newsletter-Marketing), automatisierten Benachrichtigungen oder gezielten Werbemails zu Werbeaktionen oder neuen Produkten. Die Voraussetzung hierfür ist die vorherige, rechtskonforme Einwilligung der Kund*innen (zumeist über das Double-Opt-In-Verfahren gemäss DSGVO).
Beispiel
Ein Online-Shop im Bereich E-Commerce bietet auf seiner Landingpage ein Anmeldeformular für einen Newsletter an. Nach der Anmeldung und dem Bestätigen über das Double-Opt-In-Verfahren wird der*die neue Abonnent*in in die Empfängerliste aufgenommen. Er*sie erhält zunächst eine automatisierte Willkommens-E-Mail und später regelmässig einen Newsletter mit aktuellen Werbeaktionen, Informationen über neue Produkte und relevanten Inhalten, die auf seinen*ihren bisherigen Kaufinteressen basieren. Diese gesamte Interaktion, von der Anmeldung bis zur Kaufanregung, ist eine E-Mail-Marketing-Kampagne.
Bedeutung
Die Relevanz von E-Mail-Marketing ist ungebrochen hoch. Es gilt als einer der kostengünstigsten und effizientesten Kanäle im Online Marketing.
- Direkte Kommunikation: Die E-Mail landet im persönlichen Posteingang der Kundin oder des Kunden und bietet eine unmittelbare Kommunikationsmöglichkeit, die weniger von Algorithmen abhängig ist als Social Media.
- Messbarkeit: Nahezu jeder Aspekt des E-Mail-Versandes kann gemessen werden. Zentrale KPIs (Key Performance Indicators) wie Öffnungsrate, Klickrate und Konversionsrate liefern sofortige Einblicke in den Kampagnenerfolg.
- Hoher ROI: Im Vergleich zu anderen Marketingstrategien erzielt das E-Mail-Marketing oft einen überdurchschnittlich hohen Return on Investment.
- Pflege der Kundenbeziehungen: Regelmässiger, wertvoller Kontakt stärkt die Kundenbeziehung und erhöht die Loyalität.
Funktionsweise und technische Aspekte
Der Prozess beginnt mit dem Aufbau einer legalen E-Mail-Liste.
- Lead-Generierung: Interessent*innen tragen ihre E-Mail-Adressen in ein Anmeldeformular ein, typischerweise auf der Website oder einer Landingpage.
- Double-Opt-In: Zur rechtlichen Absicherung sendet das Unternehmen eine Bestätigungsmail, die der*die Empfänger*in klicken muss, um den Erhalt zukünftiger Mails zu bestätigen (DSGVO-Konformität).
- Listenverwaltung: Die E-Mail-Listen werden in einem E-Mail-Marketing-Tool verwaltet. Hier erfolgt die Segmentierung der Abonnent*innen nach demografischen Daten, Kaufverhalten oder Interessen.
- Erstellung der E-Mail-Kampagne: Mit einer E-Mail-Marketing-Software wird die E-Mail-Vorlage (Template) gestaltet. Der Inhalt muss relevante Inhalte bieten, eine ansprechende Betreffzeile besitzen und einen klaren Call-to-Action (CTA) enthalten.
- Versand: Die E-Mail-Kampagnen werden über eine E-Mail-Marketing-Lösung an die segmentierte Empfängerliste zum optimalen Versandzeitpunkt versendet.
- Analyse: Nach dem E-Mail-Versand werden die KPIs (Kennzahlen) analysiert. Die Öffnungsraten geben Aufschluss über die Relevanz der Betreffzeilen, während die Klickraten die Performance des Call-to-Action messen. Die Bounce Rate (Anteil nicht zugestellter E-Mails) und die Zustellrate sind entscheidend für die Qualität der E-Mail-Adressen und die Reputation des Absenders.
Arten und Strategien des E-Mail-Marketings
E-Mail-Marketing ist vielfältig und lässt sich in verschiedene Kategorien unterteilen, die Teil einer umfassenden E-Mail-Marketing-Strategie sind:
- Newsletter-Marketing: Der regelmässige Versand von Newslettern mit Neuigkeiten, Blog-Inhalten oder Produkt-Updates. Diese dienen der langfristigen Bindung und der Steigerung der Markenbekanntheit.
- Transaktions-E-Mails: Mails, die durch eine spezifische Aktion des Nutzers oder der Nutzerin ausgelöst werden, z.B. Bestellbestätigungen, Versandinformationen oder Rechnungen.
- Automatisierte E-Mails (Drip Campaigns): Vorgefertigte automatisierte E-Mails, die in einer festgelegten Abfolge versendet werden, z.B. Willkommensstrecken für neue Abonnenten oder Mails zum Warenkorbabbruch. Dies wird oft durch Marketingautomatisierung gesteuert.
- Werbe-E-Mails: Spezielle E-Mail-Kampagnen zu Werbeaktionen, Rabatten oder der Vorstellung neuer Produkte.
Vor- und Nachteile
Die Vorteile von E-Mail-Marketing überwiegen deutlich, jedoch gibt es auch Herausforderungen, die es zu beachten gilt, um erfolgreiches E-Mail-Marketing zu betreiben.
Vorteile
- Hohe Messbarkeit: Öffnungsraten, Klickraten und Konversionsraten bieten detaillierte Einsichten in den Erfolg jeder einzelnen E-Mail-Kampagne. Diese Messbarkeit ermöglicht eine kontinuierliche Optimierung.
- Personalisierung und Segmentierung: Durch Segmentierung der Empfängerlisten können relevante Inhalte gezielt an spezifische Zielgruppen versendet werden, was die Relevanz und das Engagement deutlich steigert.
- Kosten-Effizienz: Die Kosten pro versendeter E-Mail und die Lead-Generierung sind im Vergleich zu anderen Marketingkanälen oft sehr gering.
- Unabhängigkeit: Im Gegensatz zu Social Media Plattformen sind E-Mail-Listen firmeneigenes Eigentum und nicht von externen Algorithmusänderungen abhängig.
- Direkte Konversion: E-Mails leiten die Kund*innen irekt zur Landingpage oder zum E-Commerce-Shop, was schnelle und messbare Konversionen ermöglicht.
Nachteile
- Zustellbarkeitsprobleme: Spamfilter können Werbemails blockieren, was die Zustellbarkeit und somit die Zustellrate negativ beeinflusst. Eine hohe Bounce Rate kann ebenfalls ein Problem sein.
- Abmelderaten: Irrelevante oder zu häufige Mails führen zu Abmeldungen, was die E-Mail-Liste verkleinert.
- Wettbewerb im Posteingang: Der tägliche Kampf um die Aufmerksamkeit im überfüllten Posteingang der Kund*innen erfordert exzellente Betreffzeilen und herausragenden Content.
- Rechtliche Vorgaben: Die Einhaltung der DSGVO und des Double-Opt-In-Verfahrens ist zwingend erforderlich und erfordert Sorgfalt.
Kritik
Die Hauptkritikpunkte am E-Mail-Marketing sind meist direkt mit den Nachteilen verbunden:
- Spam-Wahrnehmung: Ungewollte Werbemails haben das Medium in Verruf gebracht. Erfolgreiches E-Mail-Marketing muss daher immer auf Einwilligung und Mehrwert basieren.
- Datenschutz: Die Speicherung und Verarbeitung von E-Mail-Adressen und Nutzerdaten muss streng DSGVO-konform erfolgen. Transparenz ist hier essenziell, um das Vertrauen der Abonnent*innen nicht zu verlieren.
- Technischer Aufwand: Die Gewährleistung einer hohen Zustellbarkeit und die korrekte Darstellung der Mails auf verschiedenen Endgeräten kann technisch komplex sein.
Geschichte
Die Geschichte des E-Mail-Marketings ist eng mit der Entwicklung der E-Mail selbst verbunden:
- 1971: Der Programmierer Ray Tomlinson erfindet die E-Mail und verwendet das @-Zeichen zur Trennung von Nutzername und Host.
- 1978: Die erste Werbe-E-Mail – aus heutiger Sicht Spam – wird von Gary Thuerk (DEC) an 400 ARPANET-Nutzer*innen verschickt und führt zu einem Umsatz von 13 Millionen Dollar, was das kommerzielle Potenzial aufzeigt.
- 1990er Jahre: Mit der Verbreitung des Internets etabliert sich die E-Mail als Kommunikationsmittel. Es entsteht der Begriff Newsletter-Marketing.
- 2000er Jahre: Spezialisierte E-Mail-Marketing-Tools und E-Mail-Marketing-Software kommen auf den Markt. A/B-Tests und grundlegende Segmentierung werden möglich.
- 2010er Jahre: Der Fokus verschiebt sich hin zur Marketingautomatisierung und mobiler Optimierung, da immer mehr Posteingänge auf Endgeräten geöffnet werden.
- 2018: Die Einführung der DSGVO in Europa setzt neue Massstäbe für Datenschutz und erfordert konsequent das Double-Opt-In-Verfahren, was die Qualität der E-Mail-Listen verbessert.
Zukunft
Das E-Mail-Marketing bleibt auch in den kommenden Jahren ein zentraler Pfeiler im digitalen Marketing. Die wichtigsten Trends sind:
- Künstliche Intelligenz (KI): KI wird verstärkt für eine noch präzisere Segmentierung, die Optimierung der Betreffzeilen und die Bestimmung des idealen Versandzeitpunkts genutzt.
- Hyper-Personalisierung: Die Personalisierung geht über die reine Namensansprache hinaus. Inhalte, Angebote und Call-to-Actions werden basierend auf Echtzeitdaten und Verhaltensmustern individualisiert.
- Interaktivität: E-Mails werden interaktiver, zum Beispiel durch eingebettete Umfragen, Quizze oder animierte Elemente, um das Engagement im Posteingang zu steigern.
- Omnichannel-Integration: E-Mail-Kampagnen werden nahtlos in die gesamte Customer Journey integriert, zusammen mit anderen Kanälen wie Social Media und Inhalten auf der Landingpage. Die E-Mail-Marketing-Strategie wird Teil eines ganzheitlichen Ansatzes.
Erste Schritte
Um E-Mail-Marketing erfolgreich zu gestalten, sind strategische Planung und eine saubere Umsetzung notwendig:
- Definiere klare Ziele: Was willst du erreichen? Lead Generierung, Umsatzsteigerung im E-Commerce, oder verbesserte Kundenbeziehungen? Deine E-Mail-Marketing-Strategie muss messbare KPIs festlegen.
- Wähle das richtige E-Mail-Marketing-Tool: Eine zuverlässige E-Mail-Marketing-Software ist die Basis. Du benötigst Funktionen für Listenmanagement, Segmentierung, Design (E-Mail-Vorlagen mit Drag-and-Drop-Editor) und Berichterstattung.
- Fokus auf Permission: Implementiere das Double-Opt-In-Verfahren konsequent. Kaufe niemals E-Mail-Adressen, da dies die Zustellbarkeit zerstört und zu hohen Bounce-Raten führt.
- Erstelle relevante Inhalte: Stelle den Mehrwert für die Abonnent*innen in den Vordergrund. Die Betreffzeile sollte neugierig machen, aber nicht irreführend sein.
- Testen und Optimieren: Führe kontinuierlich A/B-Tests für Betreffzeilen, Content und Versandzeitpunkt durch, um Öffnungsraten und Klickraten zu verbessern.
Best Practices für erfolgreiches E-Mail-Marketing
Erfolgreiches E-Mail-Marketing folgt bewährten Methoden:
- Segmentierung der Empfängerliste: Nutze die Segmentierung deiner Empfängerlisten, um die Relevanz der Inhalte zu maximieren. Eine gezielte Ansprache nach Interesse oder Kaufhistorie führt zu höheren Konversionsraten.
- Optimale Betreffzeilen: Halte die Betreffzeile kurz, prägnant und personalisiert. Sie ist der wichtigste Faktor für die Öffnungsrate.
- Ein klarer Call-to-Action: Jede E-Mail-Kampagne sollte einen einzigen, klaren Call-to-Action (CTA) haben, der die Abonnent*innen zur gewünschten Landingpage führt. Der CTA muss auf allen Endgeräten leicht klickbar sein.
- Mobile Optimierung: Über 60% der Posteingänge werden auf Smartphones geöffnet. Deine E-Mail-Vorlagen müssen zwingend responsives Design aufweisen, um auf allen Endgeräten perfekt auszusehen.
- Zustellbarkeit aktiv managen: Achte auf die Hygiene deiner E-Mail-Listen. Entferne regelmässig Hard Bounces (fehlerhafte E-Mail-Adressen), um eine hohe Zustellrate und die Reputation beim E-Mail-Service-Provider zu sichern.
- Rechtliche Einhaltung: Sorge für eine vollständige DSGVO-Konformität, inklusive Impressum und einfacher Abmeldemöglichkeit.
- Automatisierung nutzen: Setze Marketing-Automatisierung für Willkommensserien, Geburtstags-Mails oder Reaktivierungs-Kampagnen ein. Automatisierte E-Mail-Strecken sparen Zeit und sind hoch relevant.
- A/B-Tests: Führe A/B-Tests nicht nur für Betreffzeilen, sondern auch für Call-to-Actions und Bilder durch, um kontinuierliche Verbesserungen zu erzielen.
Tools für professionelles E-Mail-Marketing
Der Erfolg des E-Mail-Marketings hängt stark von der gewählten E-Mail-Marketing-Lösung ab. Moderne E-Mail-Marketing-Tools bieten eine breite Palette an Funktionen:
- HubSpot: Eine umfassende Plattform, die E-Mail-Marketing nahtlos in ein breiteres CRM (Customer Relationship Management) und Marketing Automation integriert.
- MailChimp: Einsteigerfreundliches E-Mail-Marketing-Tool mit gutem Drag-and-Drop-Editor.
- ActiveCampaign: Spezialisiert auf fortgeschrittene Marketingautomatisierung und detaillierte Segmentierung.
- GetResponse: Bietet neben E-Mail-Versand auch Funktionen für Landingpages und Webinare.
- Mautic: Wir vertrauen auf das kostenlose und starke Open Source Tool Mautic für Marketing Automation. Ein grosser Vorteil von Mautic ist die Kompatibilität und Erweiterbarkeit über Schnittstellen und -Plug-ins mit weiteren Applikationen.
Wichtige Funktionen in einem E-Mail-Marketing-Tool umfassen:
- Drag-and-Drop-Editor für einfache Erstellung von E-Mail-Vorlagen.
- Tools für Segmentierung und Marketing-Automatisierung.
- Detaillierte Analyse-Dashboards für Öffnungsraten, Klickraten und Konversionsraten.
- Funktionen zur Sicherstellung der Zustellbarkeit und Vermeidung von Spamfiltern.
Die richtige E-Mail-Marketing-Software ermöglicht es Unternehmen jeder Grösse, eine effektive und erfolgreiche E-Mail-Marketing-Strategie zu entwickeln und umzusetzen, neue Kund*innen zu gewinnen und die Bindung zu den Kund*innen nachhaltig zu stärken.