Screaming Frog Tricks für Paid Media

So kannst du Screaming Frog für Social Media nutzen

Estefania Roder

Estefania Roder

Consultant (Ehemalig)

Veröffentlicht am: 21.07.2021

Zuletzt editiert 16.07.2021

Lesedauer

7 Minuten

Screaming Frog ist für jeden SEO Teil der Werkzeugkiste. Doch kann man das Tool auch gewinnbringend für Paid Media einsetzen? Na klar!

Screaming Frog für Campaign Management - geht das?

Typischerweise wird der «schreiende Frosch» vor allem im Bereich der Suchmaschinenoptimierung eingesetzt. Für die tägliche Arbeit von SEOs ist der Screaming Frog fast nicht nicht mehr wegzudenken: Nebst zahlreichen Funktionen zur Indexhygiene sowie On- und Offpage Optimierung können seit einiger Zeit sogar Logfiles analysiert werden.

Doch das Tool kann noch mehr! In diesem Blogartikel geht es für einmal um den Nutzen von Screaming Frog im Campaign Management. Wir verraten euch, wie das Tool zu einer echten Geheimwaffe im Online Marketing werden kann.

 

Was ist Screaming Frog?

Screaming Frog wurde in 2010 von SEO-Spezialisten in der UK entwickelt. Das Tool ist ein Website Crawler, das es Online Marketing Managern ermöglicht, ihr Onpage-SEO zu optimieren, Daten zu extrahieren und häufige technische SEO-Probleme zu identifizieren. Der Bot von Screaming Frog durchläuft dabei Webseiten und sammelt Informationen zu RobotsMeta, Statuscodes, Snippets, Canonicals, hreflang und vieles mehr. Eine kostenlose eingeschränkte Version ist ebenfalls erhältlich, doch selbst die Bezahlversion ist im Vergleich zu ähnlichen Tools sehr günstig.

 

Wie wird Screaming Frog benutzt?

Der Website-Crawler findet hauptsächlich im Bereich SEO Verwendung für folgendes:

  • Crawling von Webseiten
  • Identifizierung von Inhalten auf der Webseite (Bsp. Bilder, jQuery-Plugins, Social Media Buttons, PDF-Dateien, etc.)
  • Identifizierung von Links (Bsp.: Broken Links, Ankertexte, etc.)
  • Überprüfung von Metadaten (Bsp.: robots.txt, Meta Tags, etc.) 
  • Erstellung & Überprüfung von XML-Sitemaps
  • Fehlerbehebung (Bsp.: Identifizierung langsamer Seiten)
  • Linkaufbau (Bsp.: Identifizierung fehlerhafter Links)
  • Keywordrecherche (Bsp.: Identifizierung von Meta-Keywords von Wettbewerbern)
  • Scraping von Metadaten & Webseiten
  • URL-Rewriting, Weiterleitungsmanagement

Für SEO bietet das Tool bekanntermassen dutzende nützliche Funktionen an. Im nächsten Abschnitt erklären wir dir, wie du den bekannten Frosch auch für deine Paid Media gewinnbringend einsetzen kannst.

Bildverweis: 
https://www.appvizer.de/marketing/sem/screaming-frog

Die Screaming-Frog-Top-Hacks für Paid Media

Screaming Frog wird im Bereich bezahlte online Werbung wenig genutzt. Dennoch birgt das Tool auch Potenzial in der Betreuung von Online-Kampagnen. Hier findest du Tipps & Tricks für dein Campaign Management in den Bereichen Facebook, PPC und Google Analytics. 
 

1. Screaming Frog & Facebook

Bestehen Probleme bei der automatischen Aktualisierung eines Shopping Feeds, lässt sich der Feed über Screaming Frog aktualisieren. Mittels dem Feature «Custom Extraction» lassen sich alle benötigten Daten (Preis, Verfügbarkeit, Bild etc.) für jedes Produkt für den Feed herunterladen und kontrollieren.

Die Funktion "Custom Extract": Mit Regex lassen sich alle erwünschten Daten auf einen Schlag herunterziehen.

Der Crawl kann anschliessend in einer Excel-Datei formatiert und auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Anschliessend lassen sich die Daten mittels eines Google Spreadsheet, welches als Feed Template aufbereitet wurde, im Catalog Manager von Facebook einspeisen. [1]

 

2. Screaming Frog & PPC-Campaigns

Um PPC-Landingpage-URLs zu überprüfen, besteht die Möglichkeit eine Liste bestimmter URLs in das Tool hochzuladen. Damit lassen sich 404-Seiten sowie unerwartete, Weiterleitungen identifizieren.

Über die benutzerdefinierte Suche im Quellcode der Website lassen sich ausserdem für E-Commerce  Kampagnenseiten herausfiltern, die auf Produkte verweisen, welche zum Beispiel «nicht mehr auf Lager» sind.

Screaming Frog kann ausserdem beim Verfassen von Anzeigetexten und bei Keywordrecherchen nützlich sein. So können die angezeigten Meta Descriptions, Page Titles, etc. im Tool für das Texten und auch bei der Findung von passenden Keywords behilflich sein. 

 

3. Screaming Frog & Google Analytics 

Mit Hilfe von «Custom Search» lassen sich Seiten filtern auf denen der Google Analytics Code nicht eingebaut ist. Dabei wird lediglich der Filter «Does Not Contain» und die UA-Nummer der Google Analytics Property benötigt. Es wäre natürlich auch denkbar zu überprüfen, ob zum Beispiel der Google Tag Manager korrekt eingebaut wurde. Dafür würde man die ID des entsprechenden Containers verwenden.

Falls überprüft werden soll, ob auf allen Seiten die korrekte  Google Analytics UA-Nummer genutzt wurde, kann über die Extraction Methode und den Regex [„‚](UA-.*?)[„‚] die UA-Nummer aller Seiten ausgegeben werden. Analog könnte dies auch für den Google Tag Manager gemacht werden.

Verbinden wir zudem Screaming Frog mit Google Analytics erhalten wir über das SEO-Tool Einblicke in die Analytics-Daten

 

 

Screaming Frog für Paid Media: Ein Use Case

Unser SEA-Experte Adrian Aellig erstellte für einen unserer Kunden aus dem Bereich «Ausbildung» mit Hilfe von Screaming Frog eine Suchmaschinenkampagne in Google Ads.

Die Verwendung von Screaming Frog zur Dateneruierung kann gerade bei aufwändigen Kampagnen wertvolle Zeit und Ressourcen sparen.

Das Ziel der Kampagne war es die einzelnen Berufsfelder mit den zahlreichen Berufen gemäss der Berufsliste zu bewerben
Um bei der Aufsetzung einer solchen grossen Kampagne möglichst effizient vorzugehen, wählten wir einen semi-automatisierten Weg.
Dafür wurde über Screaming Frog der Pfad der Webseite «Berufsfelder» gecrawlt.

Einer der grossen Vorteile von Screaming Frog ist die Option, gezielt nur einzelne Verzeichnisse oder Pfade zu crawlen. So kann dezidiert in den Bereichen analysiert werden, die gerade relevant sind.

Unter dem Tab «Outlinks» listete Screaming Frog die URLs aller Berufsbezeichnungen der jeweiligen Beruflisten, der Berufsfelder sowie die Berufsnamen auf. Diese Daten wurden exportiert und für Google Ads weiterverwendet.
Die zahlreichen Berufsnamen nutzten wir für die Kampagnen als Stammkeywords , wobei gleichzeitig auf der Keywordebene die passende URL implementiert wurde.

So konnte sehr effizient eine gut strukturierte Kampage erstellt werden, in der auf der Anzeigengruppenebene die Berufsfelder und auf der Keywordsebene die unterschiedlichen Berufe differenziert wurden.
Dies ist ein Use Case, der sich für zahlreiche andere E-Commerce Anwendungen anbietet und die Arbeit von Marketeers ziemlich erleichtern kann.

Fazit

Screaming Frog wird im Bereich Campaign Management unterschätzt. Das Tool ist nicht nur ein wertvolles Werkzeug für SEO-Spezialisten, sondern auch für alle anderen Online Marketing Managern. Wer gerne effizient und ressourcenschonend arbeitet, sollte auf jeden Fall den «schreienden Frosch» testen.


Deine Ansprechperson

Dr. Olivier Blattmann
BERATUNG

Dr. Olivier Blattmann

CKO und Co-Founder

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